
Die Lobau, der „Wasserwald“, liegt im Osten Wiens, umfasst 2.300 Hektar und macht fast ein Viertel der Gesamtfläche des Nationalparks Donau-Auen aus. Dieser ist einer der 6 Nationalparks Österreichs und bewahrt seit 15 Jahren eine der letzten großen Au-Landschaften Mitteleuropas.
Mehr als 800 Pflanzen, 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibien- sowie 60 Fischarten sind hier beheimatet. Biber, Seeadler, Gottesanbeterin, Graureiher, Kleines Nachtpfauenauge und Flussregenpfeifer bevölkern diese geheimnisvolle Welt. Auch der Eisvogel, der „Fliegende Edelstein“, hat hier sein Zuhause und ist das Wahrzeichen des Nationalparks.
Pflanzenwelt in der Lobau
Die Pflanzenwelt im Nationalpark ist einzigartig und vielfältig. Die Lobau ist ein Ort, an dem aufgrund der idealen Lebensbedingungen neben den üblichen Au-Pflanzen und Baumarten auch seltene und geschützte Pflanzenarten gedeihen und wohlfühlen. Die Flora in den Auen ist vor allem von der Dynamik des Wassers geprägt. Durch Überschwemmungen und Trockenperioden sind verschiedene Auwaldgesellschaften entstanden, wie man bei einem Spaziergang durch die Lobau deutlich beobachten kann.
Wasserpflanzen
In den vielen Gewässern der Au gedeiht eine große Zahl an geschützten Pflanzen. Dazu zählen Wasserfeder, Laichkraut, die Wassernuss, der Wasserhahnenfuß sowie der fleischfressende Wasserschlauch. Letzterer ist ein Vertreter einer Art, die über 220 Mitglieder zählt. Der Wasserschlauch ist die artenreichste Gattung der fleischfressenden Pflanzen.
Bäume
Während die weiche Au ständigen Schwankungen des Wasserstands unterworfen ist, kennzeichnet sich die harte Au durch ihre Trockenbereiche aus. In der weichen Au findet man vorwiegend Weiden und Pappeln. Dazu gehören die Silber- und die Bruchweide, die Esche sowie die Schwarz- und die Silberpappel. In der trockenen Umgebung der harten Au dominieren hingegen Ulmen, die Winterlinde, Stieleichen und die Weißpappel.
Sträucher und Orchideen
Vor allem die steppenartigen Areale der Heißländen werden von den unterschiedlichsten Pflanzenarten besiedelt. Weißdorn, Sanddorn und Berberitze wechseln sich dabei mit verschiedenen Orchideenarten ab. Vor allem Orchideen sind in Europa sonst nur sehr selten zu finden. Zu den bekanntesten Arten gehört beispielsweise der Frauenschuh, die weiße Sumpfwurz oder das Rote Waldvöglein.
Somit sind die Donau-Auen und die Lobau auch ein Ort, an dem sich selten gewordene Pflanzenarten wohlfühlen. Die Flora in den Auen ist vor allem von der Dynamik des Wassers geprägt. Durch Überschwemmungen und Trockenperioden sind verschiedene Auwaldgesellschaften entstanden, wie man im Nationalpark Lobau deutlich sehen kann.