Logo Echter Bienenhonig aus dem Naturschutzgebiet Lobau
Bienenzeichnungen mit Flugspuren
Zeichnung von einer roten und gelben Blume
Kleiner Bub betrachtet Schmetterling mit Lupe

Wissenswertes

Gepanschter Honig!

Quelle: Kurier 3.3.2018

Falscher Honig im ganz großen Maßstab überschwemmt den Weltmarkt, sagt Honig-Exporteur Garcia – und zerstört seine gesamte Branche. In der EU ist Honig auf Platz 6 der gefälschten Lebensmittel, 1,4 von zehn Honigproben sind laut EU-Analyse verfälscht. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat im Jahr 2016 von 538 Proben 18 wegen eines Verstoßes gegen die Honigverordnung beanstandet.

Aber das Problem ist viel größer als diese Zahlen glauben lassen, sagen die Experten. Die meisten Verfälschungen würden nicht erkannt, sagt Walter Haefeker, der Präsident der Europäischen Erwerbsimker. Auch er warnt seit Jahren vor gefälschtem Honig und den Auswirkungen auf seine Branche. Er glaubt, dass die beanstandeten Proben sogar oft die falschen treffen: „Es gibt kommerziell motivierte und unbeabsichtigte Fälschungen. Durch den Klimawandel und extremes Wetter kommt es vor, dass Bienen fast verhungern und vom Imker zusätzlich gefüttert werden müssen – was den Honig verfälscht.“

Der Unterschied ist: Kommerzielle Fälscher wissen genau, wie sie Honiglabore austricksen können. Zwischen Honigfälschern und Honiganalysten gäbe es ein „Wettrüsten“, sagt Stephan Schwarzinger, der sich an der Universität Bayreuth mit Lebensmittelanalytik beschäftigt. „Wir haben ein ähnliches Problem wie die Dopingjäger: Die wissen nicht, mit welcher Substanz Athleten versuchen, ihre Leistung zu steigern, und wir wissen nicht, mit welchen Substanzen genau gestreckt wird“, sagt er. „Es gibt so viele verschiedene Sirupe, die beigesetzt werden könnten, dass man nie weiß, wonach man suchen muss“, sagt er.

Abhilfe schafft die 2015 eingeführte NMR-Analyse: Die Inhaltsstoffe des Honigs werden quantitativ erfasst und können individuell identifiziert werden. Es wurde zudem eine Datenbank an authentischen Honigprofilen erstellt – Schwarzinger nennt diese Profile den „Fingerabdruck eines Honigs“. Mit dieser Datenbank werden neue Proben abgeglichen. Laut AGES wird die NMR-Analyse in Österreich nur bei Verdachtsfällen angewandt.

China: Dreh- und Angelpunkt der Ungewöhnlichkeiten Selbst die Labore, die eigentlich Verunreinigungen im Honig aufspüren sollten, stehen in den Diensten der Fälscher; wenn auch unfreiwillig: „Plötzlich bekam ich also zwanzig Honigproben“, erzählt Etienne Bruneau, der ein Analyselabor in Belgien betreibt. „Man hat angesichts der Proben sehr schön gesehen, dass sie das Labor testen wollten.“ Die Fälscher versuchen herauszufinden, was von den Laboren erkannt wird und was nicht, indem sie selbst Proben hinschicken und analysieren lassen. „Sie fragen auch immer nach, was an der Probe auffällig war. Bei der nächsten Probe, die sie schicken, ist die Auffälligkeit nicht mehr da.“ Bruneau huscht ein verschmitzter Grinser über das Gesicht: „Ich sage ihnen nie die ganze Wahrheit.“

Norberto Garcia braucht gar keine Labore, um den Honigfälschern auf die Spur zu kommen. Seine Waffen sind Zahlen und Datenströme. „Wenn man sich die Evolution der Importe und Exporte anschaut, sieht man sofort, wenn etwas Ungewöhnliches passiert“, sagt Garcia. Und: „Es sind in den vergangenen Jahren viele ungewöhnliche Dinge passiert.“ Der Dreh- und Angelpunkt aller dieser Ungewöhnlichkeiten ist China, der größte Honigproduzent der Welt. Mit 474.000 Tonnen produziertem Honig dominiert das Land den Markt, die gesamte EU-Produktion lag bei 161.000 Tonnen, die Türkei war mit 81.000 Tonnen auf dem dritten Platz.

Gepanschter Honig, Netflix-Video ‚Anwälte, Waffen und Honig‘
https://www.netflix.com/watch/80149706?trackId=200257858

Honig wirkt besser als Antibiotika

Quelle: science.orf.at, 20.8.2020

Dass Honig gegen Husten und Halsweh hilft, ist lange bekannt. Eine neue Studie der Universität Oxford zeigt nun: Er wirkt besser als alle anderen Behandlungen – inklusive Antibiotika.

Letztere werden nicht selten bei Infektionen des oberen Atemtrakts verschrieben, und zwar, obwohl viele davon von Viren verursacht werden. Die Studie, die ein Team um Hibatullah Abuelgasim von der Universität Oxford soeben in der Fachzeitschrift „BMJ Evidence-Based Medicine“ veröffentlicht hat, könnte somit auch dazu beitragen, sinnlose Antibiotika-Verschreibungen zu verringern.

In ihrem Übersichtsartikel fassten die Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse von 14 Studien mit knapp 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen, die die Wirkung von Honig, Placebos und Standardmedikamenten – oft Antibiotika – bei Husten und Erkältungen untersucht hatten. Ergebnis: Der Honig wirkte besser als die Standardbehandlung, speziell bei der Stärke und Frequenz des Hustens. Zwei der Studien kamen zu dem Schluss, dass Honig auch die Dauer um ein bis zwei Tage verkürzt.

Das Team um Abuelgasim empfiehlt daher, bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen auf Honig zu setzen. „Er ist billig, leicht zu bekommen und hat kaum schädliche Wirkungen“, schreiben die Forscher und Forscherinnen. Einzige Ausnahme: Kinder unter einem Jahr sollte man keinen Honig geben. Denn sie können an Bakterien, die mitunter darin enthalten sind, lebensbedrohlich erkranken.

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